
Burg Bitchū-Matsuyama (備中松山城) ist eine der bemerkenswertesten Burgen Japans – nicht nur wegen ihrer Geschichte, sondern auch wegen ihrer einzigartigen Lage. Sie befindet sich in der Stadt Takahashi in der Präfektur Okayama und ist die höchstgelegene original erhaltene Burganlage Japans. Die Burg ist ein bedeutendes Kulturgut und zählt zu den 100 berühmtesten Burgen Japans. Der Aufstieg zur Burg erfolgt über einen schmalen Bergweg, was den Besuch zu einem kleinen Abenteuer macht – aber der Blick von oben belohnt den Aufstieg allemal.
Geschichte
Die Ursprünge der Burg reichen bis ins Jahr 1240 zurück, als sie vom Samurai Akiba Shigenobu auf dem Berg Gagyū (標高430 m) errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Anlage mehrfach erweitert und verstärkt, insbesondere in der Sengoku-Zeit (Zeit der streitenden Reiche). Verschiedene Clans, darunter die Mōri und später die Itakura, kontrollierten die Burg über die Jahrhunderte.
Während der Meiji-Restauration wurden viele japanische Burgen zerstört, aber Bitchū-Matsuyama blieb in Teilen erhalten – insbesondere ihr Tenshu (Hauptturm), was sie zu einer von nur zwölf Burgen in Japan macht, deren ursprünglicher Hauptturm die Zeit überdauert hat.
Architektur und Besonderheiten
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Die Burg liegt auf etwa 430 Metern Höhe auf einem Bergrücken – was sie zur höchstgelegenen erhaltenen Burg in Japan macht.
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Ihre Verteidigungsstruktur nutzt die natürliche Topografie – steile Felsen, enge Wege und massive Steinmauern – ideal für militärische Zwecke in der Vergangenheit.
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Der Hauptturm ist zweistöckig und besteht aus Holz. Er ist vergleichsweise klein, aber sehr gut erhalten und vermittelt einen authentischen Eindruck der damaligen Bauweise.
Die „Burg über den Wolken“
Besonders im Herbst und Winter, wenn sich am Morgen Nebel im Tal sammelt, scheint die Burg über einer Wolkendecke zu schweben. Dadurch hat sie sich den Spitznamen „Burg über den Wolken“ (雲海城 / Unkaijō) verdient und ist ein beliebtes Fotomotiv geworden.
